Es ist der Kreislauf der Natur... Tag und Nacht - Regen und Sonne - Frühling und Herbst - Stille und Leben - Vereinigung und Loslassen - Licht und Schatten - Ebbe und Flut - blühen und verwelken - wachsen, sich entfalten und zurückziehen - in gewisser Weise sterben und doch - im Übergang, in der Stille des Rückzugs, in der Tiefe der Erde - liegen die Samen, liegt die Kraft für neues Leben, neues Wachstum. Es ist der Kreislauf der Natur, der sich auch in uns vollzieht.
Erneuerung und Loslassen - Wachen und Schlafen - Energie und Müdigkeit - Freude und Trauer - Stille und Lebendigkeit. Es ist wie ein Tanz - ein Rhythmus, wellenförmig, pulsierend. Das Leben verläuft in Zyklen - für alles gibt es eine Zeit. Das eine existiert nicht ohne das andere. Wir sind Teil der Natur, eingebunden in ihren Kreislauf - ob wir wollen oder nicht.
Leben und Tod begegnen uns jeden Tag auf irgend eine Weise. Jeder Moment der vergeht kommt nicht wieder. Wir können nichts festhalten. Die Natur, das Leben wandelt sich, verändert sich, unaufhörlich, gibt und nimmt.
Das zu akzeptieren ist oft nicht einfach. Der Mensch sehnt sich nach Beständigkeit, nach Sicherheit, nach Halt. Er möchte die Dinge festhalten, kontrollieren und stellt sich oft über die Natur. Er hat Angst vor dem Verschwinden, vor dem sich Auflösen, nichts mehr festhalten zu können, nichts mehr kontrollieren zu können. Er hat Angst vor der Endgültigkeit. Dabei ist, wenn wir den Kreislauf der Natur betrachten - nichts endgültig. Es ist alles nur Wandlung - ein sich Verändern - ein Übergang in eine andere Welt.
In eine Welt die wir kennen aber an die wir uns nicht wirklich erinnern.
Der Tod mag das Ende unseren Lebens, unseres Körpers sein - doch die Seele des Menschen stirbt nicht. Sie existiert für immer und überdauert Zeit und Raum um dann - in einem anderen Körper ein neues Leben zu beginnen.
Es fällt uns schwer zu akzeptieren dass die Person, so wie wir sie kannten, in ihrer körperlichen Form nie mehr bei uns sein wird. Wir sie nie mehr umarmen können, zusammen lachen können, zusammen reden können, zusammen Dinge unternehmen können.
Ein Mensch der geht, hinterlässt eine grosse Lücke, eine Leere in unserem Leben. Der Verlust und die Trauer sind gross.
Wir verlieren den Boden unter den Füssen, den Halt, manchmal auch das Vertrauen in das Leben - manchmal auch das Vertrauen in die geistige Welt. Fragen über Fragen schwirren in unserem Kopf umher, wir versuchen zu verstehen warum das passieren musste. Weshalb unser geliebter Mensch gehen musste. Warum sie oder er so leiden musste.
Auf manche Fragen gibt es eine Antwort, auf manche nicht. Es sind grössere Zusammenhänge die wir oft nicht wahrnehmen oder erfassen können. Die Seele eines Menschen jedoch kennt ihren Weg. Allzu oft vergessen wir dass wir mehr Energie - als Körper sind. Auch unser Körper ist Energie. Verdichtete Energie. Alles in und um uns ist Schwingung.
Auch wenn der Mensch den wir geliebt haben nicht mehr körperlich anwesend ist - so ist er doch da. Immer.
Wir sind verbunden, sind ein Teil der Natur - Teil des grossen Ganzen. Energie kann sich nicht auflösen, sie ist nicht zerstörbar.
Alles ist eingebettet in den Kreislauf der Natur - wachsen, sich entfalten und zurückziehen - Licht und Schatten - Stille und Lebendigkeit - Vereinigung und Loslassen - Werden und Vergehen - Leben und Tod.
Alles ist Wandlung - ein Übergang in eine andere Welt - in eine andere Form der Existenz.
Verfasst von Barbara Marbot